Nun ist schon wieder Samstag und rückblickend verging die Woche wie im Flug. Am Sonntag konnte ich noch einmal entspannen und das Nachbarschaftsfest genießen. Es wurde gegrillt, Wein getrunken und sich unterhalten. Es war sehr beeindruckend, wie viele Nationen hier aufeinander treffen. Von Schweizern, Deutschen über Finnen und Italiener bis hin zu Griechen und einer Australierin war alles dabei. Nicht alle waren des Schwizer-Deutschen mächtig, das war mal wieder etwas angenehmer, es strengt schon etwas an, immer genau hinhören zu müssen, um etwas zu verstehen. Aber nach der Woche mache ich das schon ganz gut finde ich. Nun zum Wesentlichen: der Arbeit. Was soll ich sagen? Es ist kein herkömmlicher Handwerksbetrieb wie ich ihn in meiner Ausbildung kennengelernt habe. Der Chef ist kaum älter als ich, meine zwei Kollegen sind jünger. Das Arbeitsklima ist super freundschaftlich und locker. Es macht rießen Spaß so zu arbeiten. Die Arbeit ist hart für mich, vor allem bei 30° C in der Mittagssonne. Aber ich lerne viel und mich so auszupowern und an meine körperlichen Grenzen zu kommen ist eine gute Erfahrung und wie ich finde sehr befriedigend. Wie gesagt, so ging die erste Arbeitswoche sehr schnell rum und ich bin auf die nächsten vier gespannt. Ich habe auch bald die Möglichkeit zwei Tage in ein Architekturbüro in Zürich zu schnuppern. Außerdem bekomme ich am 11.09. frei und darf mit meinem Gastpapa, Werner, auf einen Schulausflug von Interlaken nach Mürren als Betreuerin mitwandern. Immer mit Blick auf die Dreigestirne Eiger, Jungfrau und Mönch. Wie ich mich darauf freue!! Jetzt genieße ich erstmal mein Strumfrei-Wochenende (meine Gasteltern machen Kurzurlaub) und treffe mich heute mit meinen Arbeitskollegen auf der Chibi (Kirmes). Das wird ein Spaß! Hoffentlich wird das Wetter noch ein wenig besser. In diesem Sinne! Haut rein!

Gestern bin ich von Dresden aus über Düsseldorf nach Zürich geflogen, um meine 5 Wochen Pflichtpraktikum in einem Garten-Landschaftsbaubetrieb zu absolvieren. Die Flüge waren kurz aber intensiv, ich war aufgeregt, traurig, euphorisch und gleichzeitig müde, mein Tag begann schon 3.00 Uhr. Heute hatte ich dann Gelegenheit, die Gegend mit dem Velo (so nennt man das Fahrrad hier) welches mir meine Gasteltern netterweise zur Verfügung gestellt haben, zu erkunden. Ich habe schon während unserer Exkursion im Mai (mit dem Studiengang der Landschaftsarchitektur) einiges gesehen, aber sich mal die Zeit zu nehmen und alles auf sich wirken zu lassen ist etwas ganz anderes. Ich saß mehrere Stunden am Zürichsee und habe meine Gedanken schweifen lassen. Ich hab auch einiges aufgeschrieben, weil es so viel Eindrücke zu verarbeiten gibt. So kann ich später nochmal alles aufleben lassen. Dabei ist mir auch die Idee für den Blog gekommen. Ich bin eigentlich nicht der Mensch, der sein Leben ausbreitet, aber so kann ich meine Gedanken und Eindrücke aufschreiben und mit anderen teilen, so wie es mir gerade passt. Und dem ein oder anderen den Mut geben, etwas zu tun, was er sich eigentlich vorher nie zugetraut hat. Morgen kann ich nochmal durchatmen, es gibt ein Nachbarschaftsfest bei dem ich wieder viele neue Gesichter sehen werde und die Sprache auf mich herniederprallen wird, aber am Montag 6.30 Uhr beginnt der Ernst des Lebens und der Grund warum ich hier bin: mein Praktikum.